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LinkedIn vs. Xing: Welche Plattform ist beliebter auf dem DACH-Markt?

Franziska Hör 22 November 2023
hero image Xing vs. LinkedIn

Gefühlt tummelt sich Xing seit geraumer Zeit im Schatten von LinkedIn – der US-Riese überragt die Hamburger Business-Plattform international um Welten was Mitglieder, Aktivität und Business-Möglichkeiten angeht. Oder täuschen wir uns? Liegt es vielleicht an der SaaS-Bubble, die tendenziell mehr remote stattfindet und sich am US-Markt orientiert?

Zumindest was die Nutzerzahlen auf dem DACH-Markt – also in Deutschland, Österreich und der Schweiz – angeht, hat Xing aktuell noch die Nase vorne (Quelle Statista, 2023):

  • Xing-Nutzerzahlen in DACH (2022): 21,5 Millionen

  • LinkedIn-Nutzerzahlen in DACH (2022): 19 Millionen

Doch wie sieht es mit anderen Funktionalitäten aus? Stellenausschreibungen, Werbung, Leadgenerierung…was bietet LinkedIn an? Wo punktet Xing? In diesem Artikel erfährst Du:

  • was beide Netzwerke auszeichnet

  • die Stärken und Schwächen beider Plattformen

  • welche Plattform sich für Dein Business besser eignet

Los geht’s!

LinkedIn vs. Xing

Was macht Xing und was macht LinkedIn?

Doch erstmal einmal von vorne: Wer ist dieses Xing und was kann dieses LinkedIn? Sowohl Xing (übrigens lediglich der Markenname der Plattform betrieben von New Work SE) als auch LinkedIn sind sogenannte Business-Netzwerke, also Social Media-Plattformen ähnlich zu Facebook und Instagram – nur für den Berufskontext.

Das heißt, Du legst auf beiden Plattformen in der Regel ein persönliches Profil mit Deinem Namen, einem Foto und Deinen beruflichen Stationen, ähnlich eines Lebenslaufs, an. Zusätzlich kannst Du Fähigkeiten, Kompetenzen, Auszeichnungen und Sprachfertigkeiten angeben. Danach bist Du perfekt ausgestattet, um Dich zu vernetzen und Business-Kontakte zu knüpfen!

Berufliche Stationen in Xing und LinkedIn

Berufliche Stationen in Xing (links) und LinkedIn (rechts)

Die Besonderheit an LinkedIn sind Features wie beispielsweise Kenntnisse und Empfehlungen, bei denen Dir Kolleginnen, Kollegen und Weggefährten Feedback zu Dir, Deiner Arbeit und Fähigkeiten hinterlassen können. Das könnte zum Beispiel so aussehen:

Empfehlung auf LinkedIn

Beispiel für eine Empfehlung auf LinkedIn

Was LinkedIn und Xing stark voneinander abgrenzt, ist das UX-Design und der Aufbau der jeweiligen Plattform. Und was noch?

Erste Unterschiede zwischen Xing und LinkedIn

LinkedIn fühlt sich tatsächlich ein bisschen an wie Facebook. Denn direkt auf der Startseite begrüßen Dich zahlreiche Beiträge von Deinen Geschäftskontakten und anderen Usern, die Du nach Aktualität oder Relevanz filtern kannst. Außerdem hast Du die Möglichkeit, jeden Post zu kommentieren oder mit verschiedenen Emojis eine Reaktion hinzuzufügen. Der Fokus des Algorithmus liegt hier ganz klar auf den Posts von User anstelle von Firmenposts. Ein Faktor, den Du für erfolgreiches Social Selling nicht außer Acht lassen solltest. Du hast ein Anliegen und Expertise, die Du durch Deinem persönlichen Business-Profil teilen willst? Auf LinkedIn hat Dein Beitrag die Chance, viral zu gehen.

Bei Xing geht es auf der Startseite etwas ruhiger zu – aber nur im Vergleich mit dem Post-Charakter von LinkedIn. Tatsächlich empfangen Dich bei Xing auf der Startseite als erstes Jobangebote und im Anschluss folgen zahlreiche Updates zu Unternehmen, Jobwechseln und Geburtstagen aus Deinem Xing-Netzwerk. Der Fokus bei Xing liegt daher eher auf den jeweiligen Profilen und der Vermittlung von Jobs – was sich auch in den Angeboten widerspiegelt, die Du in der Premium-Mitgliedschaft von Xing nutzen kannst.

Dennoch hast Du beim Hamburger Business-Netzwerk auch die Möglichkeit, persönliche Posts zu erstellen, Direktnachrichten zu versenden und Dir ein Karrierenetzwerk aufzubauen. Auch als Unternehmen profitierst Du von der Funktion, Beiträge und somit Updates Deiner Firma zu teilen. Unternehmensprofile können von Usern verwaltet werden und Du kannst den Firmen folgen, die Du spannend findest.

Was Xing für Unternehmen bereithält

Was Xing für Unternehmen bereithält

Doch lass uns die Angebot beider Plattformen noch im Detail ansehen:

Xing: Das „Original" für das DACH-Geschäftsumfeld

Xing ist ein Urgestein im DACH-Raum und hat sich einen festen Platz als Business-Netzwerk gesichert. Die Funktionen von Xing sind auf die Bedürfnisse des DACH-Marktes zugeschnitten: Du findest hier Jobangebote, kannst Gruppen beitreten und Veranstaltungen für Networking-Zwecke finden. Der Fokus des Business-Netzwerks liegt jedoch stark im Bereich Recruiting und Jobmarkt.

Xing: Preise und Funktionen

Neben den üblichen Features wie Beiträge posten, neue Kontakte knüpfen, Jobs suchen, bietet ein Xing-Profil Dir auch weitere Optionen an, die Du vielleicht noch nicht ausprobiert hast.

Zum Beispiel gibt es die Section „Deins”, auf der Du einstellen kannst, welche Art von Jobs Du suchst (wenn Du überhaupt auf der Suche bist) und auch verschiedene Tests um für Dich selbst herauszufinden, wo Du beruflich hin möchtest:

Section „Deins” auf Xing

Auch die Section „Pro Jobs” enthält eine Vielzahl an hilfreichen Tipps und Tricks, die Dir bei der Jobsuche helfen. Sieh ein, wie Dein Profil für Recruiterinnen aussieht oder schau Dir Videos zu den Themen Anschreiben und Lebenslauf an, damit Deine Bewerbung genau ins Schwarze trifft:

Section „Pro Jobs” auf Xing

ProJobs-Bereich bei Xing

Zu guter Letzt gibt es auch den Bereich  „News”, wo Dich spannende Neuigkeiten und Artikel rund um das Thema Job erwarten. Das kannst Du Dir vorstellen wie eine Art Artikelsammlung, in der Du News findest von Websites oder Persönlichkeiten, denen Du folgst. Auch hier geht der berufliche Bezug nie verloren und zieht sich wie ein roter Faden durch den Bereich:

Newsbereich auf Xing

Newsbereich bei Xing

Sicherlich auch spannend für Unternehmen, ist die Möglichkeit, auf Xing Werbung zu schalten. Beispielsweise wirbt der CRM-Anbieter HubSpot für seinen Trend-Report und zieht dadurch sicherlich einige spannende Leads in Form von Mitarbeiter*innen aus relevanten Firmen an:

Werbung auf Xing

Deine Zielgruppe für solche Anzeigen kannst Du nach Karrierestufe, Branchen und Arbeitgeber filtern. Außerdem kannst Du ähnliche Zielgruppen targetieren, eine Funktion, die den Lookalike Audiences bei LinkedIn und Facebook ähnelt. Die Preise für solche Ads richtet sich danach, wie viele andere Anzeigen für Deine Zielgruppe aktiv sind.

Xing-Premium: Lohnt sich das?

Bei Xing hast Du die Möglichkeit, Dein Profil auf Premium upgraden. Aber lohnt sich das auch wirklich? Kommt ganz auf Deine Absichten an.

Mit einem Premium-Upgrade kannst Du:

  • Ein Hintergrundbanner hinter Deinem Profilfoto hinzufügen

  • Deine drei wichtigsten Kompetenzen hervorheben

  • Sehen, wer sich wann und wie oft Dein Profil angesehen hat und wie dieser Besucher Dich gefunden hat

  • Die Statistiken Deiner Profilbesuche ansehen

  • Dich in Suchergebnissen hervorheben lassen und so mehr Besucher auf Dein Profil locken

Das heißt: Wenn Du sehr aktiv auf Jobsuche bist oder als Unternehmen beispielsweise Werbung schalten oder Dein Profil weiter ausbauen willst, um Talente anzuziehen, ist Xing Premium einen Versuch wert.

Was kosten die Xing-Premium-Funktionen?

  • Xing-Premium-Jahresabo: 3,95€ (im Vergleich: Die Premium-Version von LinkedIn kostet im Jahresabo 8,25 Euro im Monat).

  • Dreimonatsabo Premium: 6,95€.

  • Xing ProJobs kostet knapp 20€ im Monat

  • Xing ProBusiness kostet circa 70€ im Monat

Besonderheit und Stärken von Xing: Recruiting

Wie bereits angemerkt: Das Steckenpferd von Xing ist das Recruiting – egal, ob Du selbst einen neuen Job suchst oder als Firma offene Stellen ausschreibst. Gerade mit der 2022 eingeführten Marke onlyfy, die für „die Herausforderungen des Recruitings von heute konzipiert wurde” (New Work SE), will Xing seinen Kunden Tools rund ums E-Recruiting zur Verfügung stellen – egal, ob Active Sourcing, Passive Sourcing oder Employer Branding.

Xing Business-Lösungen

Zwischenfazit: Xing

Als Zwischenfazit könnte man also sagen: Lass Xing nicht außen vor. Vor allem dann nicht, wenn Du vorhast im deutschsprachigen Raum zu expandieren und Bewerber*innen suchst. Auf der Plattform spielt sich immer noch viel Networking ab und Du verpasst eventuell spannende Chancen, Dein Business dort zu platzieren.

Auch die Funktion, Werbung zu schalten und somit Dein Unternehmen auf den Radar von vielen User aus dem DACH-Raum zu bringen, hat einige Vorteile. Du kannst so Leads sammeln oder Talente auf Dich als Arbeitgeber aufmerksam machen. Selbstverständlich kannst Du auch – wie HubSpot mit dem Trend-Report – Dich durch Posts und Ads als Experte zu einem bestimmten Thema platzieren.

Wie Du aber sicherlich bemerkt hast, liegt der Fokus von Xing eher auf dem Bereich Recruiting und eignet sich hervorragend als Jobbörse. Das ist auch der größte Unterschied zu LinkedIn.

LinkedIn: Der globale Networking-Riese

LinkedIn, im Gegensatz zu Xing, ist eine globale Plattform aus den USA und darauf ausgelegt, dass Du Dich auch mit Personen außerhalb des DACH-Raums vernetzt. LinkedIn hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und bietet eine breite Palette von Funktionen für Networking, Social Selling, Werbung und die Jobsuche. Wenn du internationale Kontakte und Karrieremöglichkeiten suchst, ist LinkedIn eine hervorragende Wahl. Du kannst dort Experten aus aller Welt kennenlernen und von einem internationalen Pool an Stellenanzeigen profitieren.

Auch für Unternehmen, deren Zielgruppe nicht alleine in DACH unterwegs ist, kann LinkedIn sinnvoll sein. Gerade in Bezug auf Anzeigen bietet Dir die Plattform eine Menge Möglichkeiten, um Deine Lösungen zu bewerben. Du kannst verschiedene Ads für Zielgruppen hochladen und sogar Adress- oder Leadlisten aus Sales Intelligence-Tools wie beispielsweise Dealfront Target nutzen, um auf deren Grundlage Audiences zu erstellen.

LinkedIn: Preise und Funktionen

Natürlich gibt es auch bei LinkedIn diverse Preismodelle. Zum einen hast Du natürlich Dein kostenloses eigenes Profil, mit dem Du selbst posten und mit anderen Beiträgen interagieren kannst. Zusätzlich kannst Du nach Jobs suchen, Dich über Xing für Stellen bewerben und von Recruitern angeschrieben werden.

Zum anderen gibt es die Premium-Version von LinkedIn. Aktuell umfasst LinkedIn-Premium sechs unterschiedliche Mitgliedschaften: Essential (ähnlich wie Xing Premium), Career, Business, Sales Navigator, Recruiter Lite. Für diese unterschiedlichen Angebote zahlst Du je nachdem zwischen 20 und 110 Euro im Monat. Mit LinkedIn Premium kannst Du also verschiedene Schwerpunkte legen: Business-Ziele oder Recruiting.

Willst Du lieber von Headhuntern gefunden werden oder selbst Talente anwerben? Oder geht es Dir darum, Dein Business besser zu platzieren und Leads zu generieren?

LinkedIn-Premium-Modelle

LinkedIn-Premium-Modelle, Quelle: aquisa

Gerade als Vertriebler*in kann der LinkedIn Sales Navigator spannend für Dich sein! In diesem Tool kannst Du Deine Zielgruppe festlegen und bekommst daraufhin passende Leads ausgespielt:

LinkedIn Sales Navigator

LinkedIn Sales Navigator

Aber auch Marketer – gerade im Performance und Content Marketing – können sich auf LinkedIn austoben. Zum einen kannst Du Dein Business Profil mit wertvollen Posts füllen und so Dein Social Media-Marketing vorantreiben. Auch zur Content Distribution eignet sich LinkedIn hervorragend. Hast Du vorrangig deutschen Content, kannst Du diesen natürlich auch bei Xing platzieren.

In Bezug auf Ads kannst Du bei Xing als auch bei LinkedIn Werbung an eine bestimmte Zielgruppe ausspielen:

Werbung auf LinkedIn

Beispiel für eine Ad auf LinkedIn

Was kosten die LinkedIn-Premium-Modelle genau?

Die Kosten pro Modell werden monatlich abgerechnet und sich auch monatlich kündbar:

  • Career: 34,41 Euro pro Monat

  • Business: 39,33 Euro pro Monat

  • Sales Navigator Core: 78,67 Euro pro Monat

  • Recruiter Lite: 122,92 Euro pro Monat

Welche Plattform ist beliebter im DACH-Markt?

Doch zurück zur Frage: Auf welche Plattform solltest Du setzen, wenn Du auf dem DACH-Markt am aktivsten bist? Die klare Antwort lautet: Kommt drauf an.

Beide Plattformen haben ihre Vorteile und ziehen unterschiedliche Nutzer an. Aktuell belegt Xing in DACH was die Nutzerzahlen angeht noch eine Vorreiterposition, wie wir bereits herausgefunden haben. Dennoch ist Xing stark in Bezug auf deutschsprachige Fachgruppen und Recruiting.

Auf LinkedIn kommunizieren sogar viele Nutzer*innen auf Englisch, obwohl sie sich beruflich fast ausschließlich in DACH bewegen – einfach, weil der Charakter des sozialen Netzwerks so international ausgerichtet ist und man daher mit Englisch eine viel größere Zielgruppe erreicht.

Xing kann sehr nützlich sein, wenn Du beispielsweise mit traditionellen Branchen arbeiten möchtest oder dort einen Job suchst. Während bei LinkedIn eher Personen aus IT-Branchen mit Hochschulabschlüssen in der Tasche angemeldet sind, findest Du bei Xing eher auch mal „handfeste” Berufe wie Transport, Verkehr oder Finanzwesen (Adecco Group, Stand 2019).

Stellenanzeigen bei Xing und LinkedIn

Stellenanzeigen bei Xing und LinkedIn (Quelle: Adecco Group)

Was das Alter betrifft, lassen sich keine Schlüsse ziehen, ob Xing-Nutzer nun wesentlich älter sind als LinkedIn-User, da viele ihr Alter scheinbar gar nicht angegeben haben. Das ist insofern spannend, als dass Du in allen Hierarchie- und Joberfahrungsstufen auf beiden Plattformen fündig wirst.

LinkedIn vs. Xing Altersstruktur

Vergleich Alterstruktur LinkedIn vs. Xing

Was allerdings dennoch auffällt, ist die unterschiedliche Verteilung der Hierarchiestufen. LinkedIn scheint hier mehr Führungskräfte mit höheren Abschlüssen registriert zu sein als bei Xing: 

Hierarchienvergleich auf Xing und LinkedIn

Vergleich Hierarchiestufen der User LinkedIn vs. Xing (Quelle: Adecco Group)

Das heißt, bei LinkedIn wirst Du vielleicht eher Personen für Entscheiderrollen finden, die Du mit Ads oder Social Selling ansprechen kannst. Oder Du findest die passenden Talente für Führungspositionen.

Bei Xing ist das natürlich auch möglich, aber Du findest hier mehr Berufstätige mit einer (deutschen) Berufsausbildung und für traditionellere Branchen.

Fazit: Darum solltest Du Xing nicht vernachlässigen

Ob Xing oder LinkedIn, die Entscheidung hängt von Deinen individuellen Bedürfnissen und beruflichen Zielen – als Person und als Unternehmen – ab. Am besten erkundest Du beide Plattformen genauer und überlegst Dir, vielleicht sogar auf beiden Business-Netzwerken vertreten zu sein. Je nach Branche und Zielen, kannst Du Deinen Fokus so ausrichten, wie es für Dich und Dein Business die besten Ergebnisse liefert.

Als Empfehlung kann man sagen: Wenn Du Personal für traditionellere Branchen im DACH-Raum suchst oder selbst nach einem Job in DACH-Region recherchierst, könnte Xing die bessere Wahl sein. Wenn Du Deine Expertenposition in einem internationalen Umfeld und Europa stärken willst, ist LinkedIn vermutlich die bessere Wahl dank vieler Chancen im Bereich Personal Branding und B2B-Ads.

Wir wünschen Dir viel Erfolg!

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